Wie innovativ ist eigentlich die Automobilindustrie? Eine Frage, viele Antworten. Nimmt man allein die Entwicklungen im und am Fahrzeug als Maßstab, dann ist in den letzten Jahren kaum etwas beim Alten geblieben. Das genaue Gegenteil ist der Fall, wenn wir hingegen auf die Geschäftsmodelle in der Autoindustrie schauen: Innovation? Fehlanzeige. Jetzt aber steht die gesamte Branche vor dem Umbruch: Mit Connectivity, autononem Fahren, Sharing Economy und Elektromobilität treffen gleich vier Megatrends aufeinander, von denen jeder für sich genommen bereits enormes disruptives Potenzial besitzt. Keine Frage. Die Automobilindustrie steht vor dem “Big Bang”.
Die Tragweite und die Geschwindigkeit der Veränderungen stellt Autohersteller und -zulieferer vor neue Herausforderungen. Es genügt nicht mehr, bestehende Geschäftsmodelle anzupassen; wer der Zukunft einen Schritt voraus sein will, muss ganz neue Wege beschreiten. Eine Branche, die sich im tiefgreifenden Wandel befindet, ruft zudem neue Akteure auf den Plan: Start-Ups und branchenfremde Player wittern ihr Chance. Sie sind mit dem Vorsatz angetreten, Mobilität von Grund auf neu zu denken und das Nutzererlebnis in den Vordergrund zu rücken. Die Autohersteller mögen zwar (noch) mit ihrem Know-How beim Fahrzeugbau und -vertrieb punkten, aber in der neuen Mobilitätswelt zählen vor allem Technologie und Daten.
Welche Stärken sind nun gefragt, um das Wettrennen um den Mobilitäts-Kunden von morgen zu gewinnen? Es kommt auf drei Dinge an: Agilität in allen Prozessen; absoluter Kundenfokus in der Entwicklung von Produkten und Services; und der Mut, mit neuen datengetriebenen Geschäftsmodellen nicht nur zu experimentieren, sondern diese auch zu skalieren. Noch ist das Rennen offen; doch in den nächsten Jahren entscheidet sich, ob die dominierenden Player von heute ihre Position in der Mobilitätswelt von morgen verteidigen werden.