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Warum digitale Transformation funktionsübergreifende Zusammenarbeit braucht
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Warum digitale Transformation funktionsübergreifende Zusammenarbeit braucht
Komplexe Krisen wie die COVID-19-Pandemie lassen sich nur von Teams bewältigen, die über funktionale und organisatorische Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Silos müssen aufgelöst werden: Ärzte beraten sich mit Regierungsvertretern, Pflegepersonal kollaboriert mit Supply-Chain-Managern und Experten für Infektionskrankheiten tun sich mit CEOs aus nahezu allen Branchen zusammen.
Dass organisationsübergreifende Zusammenarbeit in Krisenzeiten möglich ist, haben einige globale Unternehmen vorgemacht. Sie haben ihre Ideen, Mitarbeiter und Ressourcen zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt. Aber wie sieht das innerhalb der Organisation aus? Arbeiten die Unternehmensbereiche auch unabhängig von COVID-19 zusammen, um Herausforderungen vereint zu meistern – etwa steigenden Wettbewerbsdruck oder die digitale Transformation? Ziehen sie Mehrwert aus Schlüsseltechnologien wie Cloud, Analytics und künstlicher Intelligenz?
Accenture hat vor der COVID-19-Pandemie mehr als 1.500 Führungskräfte globaler Unternehmen befragt, davon rund 150 in der DACH-Region. Funktionsübergreifende Zusammenarbeit gestaltet sich in vielen Unternehmen noch schwierig. Laut 75 Prozent der global Befragten (74 Prozent im DACH-Raum) konkurrieren verschiedene Geschäftsfunktionen (wie F&E, Engineering, Produktion, Marketing und Vertrieb) miteinander, statt die Digitalisierung vereint voranzutreiben.
Das Silo-Problem besteht weiterhin – heute inmitten der digitalen Transformation von Unternehmen. Es beeinträchtigt das Ergebnis und den Umsatz. Unsere Studie bestätigt das auch für die DACH-Region.
Selbst in „normalen“ Zeiten sinken ROI und Umsatzwachstum, wenn die Zusammenarbeit bei komplexen Aufgaben wie der digitalen Transformation misslingt. In Zeiten von COVID-19 und wirtschaftlichem Abschwung könnte das altbekannte Silodenken fatal sein.
Wie gehen Sie also am besten vor? Wie ermöglichen Sie genügend Experimente, Fragmentierung und funktionsübergreifenden Wettbewerb, um die Vorteile von iterativen Innovationen und Erfahrungen zu nutzen? Und wie lenken Sie dann alles wieder in geregelte Bahnen und erreichen das richtige Maß an Abstimmung, Zusammenarbeit und Harmonisierung – sodass sich die Krise vereint meistern lässt?
Der funktionsübergreifende Wettbewerb hemmt das Wachstum und wirkt den übergeordneten Zielen der digitalen Transformation entgegen. Deshalb haben wir nach Unternehmen gesucht, die funktionale Silos aufbrechen, um besser zusammenzuarbeiten und um Innovationen voranzutreiben. Dazu haben wir Unternehmen analysiert, die mit ihren digitalen Investitionen den Umsatz stärker ankurbeln konnten als ihre Branchenkollegen und von 2017 bis 2019 ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum erzielten. Diese Unternehmen nennen wir Champions.
Das Ergebnis: Die DACH-Champions – 19 Prozent der befragten DACH-Unternehmen – investierten 1,1 mal mehr (20,5 Prozent ihres Gesamtumsatzes) als andere in die digitale Transformation ihrer Funktionen. Dadurch erzielten sie ein doppelt so hohes Umsatzwachstum als die übrigen Unternehmen: 23,7 Prozent verglichen mit 10,3 Prozent (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Investitionen in die digitale Transformation
Durchschnittliche digitale Investitionen, die funktionsübergreifend getätigt wurden (in Prozent vom Umsatz, 2017–2019)
Durchschnittliches Umsatzwachstum durch funktionsübergreifend getätigte digitale Investitionen (in Prozent, 2017–2019)
Die DACH-Champions haben gut ein Fünftel ihres Gesamtumsatzes in digitale Projekte investiert. Aber war ihr Wachstum auch profitabel? In der Tat: Ihr EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wuchs von 2017 bis 2019 um 12,2 Prozent. Dagegen schrumpfte das EBITDA-Wachstum der übrigen Unternehmen im DACH-Raum um 6,2 Prozent (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Profitables Wachstum durch digitale Investitionen
Jahresdurchschnittliches EBITDA-Wachstum (2017 bis 2019) in DACH-Unternehmen
Sprechen Sie mit einem unserer Experten
Klicken Sie hier, um einen 30-minütigen Anruf zu planenChampions unterscheiden sich durch fünf zentrale Vorgehensweisen von anderen Unternehmen:
Ein Erfolgsfaktor für die digitale Transformation: Was eine Abteilung erreicht, darf die andere nicht zunichtemachen – nur weil beide „Mehrwert“ unterschiedlich definieren. DACH-Champions stellen sicher, dass alle Abteilungen zusammenarbeiten, um die jeweils geschaffenen Werte gemeinsam auszubauen.
Mit fünf zentralen Vorgehensweisen überwinden DACH-Champions die Hürden der Zusammenarbeit und harmonisieren ihr Digitalisierungsvorhaben über funktionale Grenzen hinweg.
01. Aktivitäten planen und in die Tat umsetzen
Präzisieren Sie Vision und Mission der digitalen Transformation.
Es reicht nicht aus, eine übergreifende Geschäftsstrategie zu entwickeln und gewünschte Ergebnisse aufzulisten. Führungskräfte müssen eine konkrete, mehrstufige digitale Transformationsstrategie aufstellen und alle Beteiligten einbeziehen. Zudem ist ein Aktionsplan nötig, der alle Transformationsschritte transparent macht.
02. Verantwortung übertragen
Machen Sie Führungskräfte dafür verantwortlich, wie gut sie digitale Transformationsprojekte funktionsübergreifend managen.
67 Prozent der DACH-Champions haben ein Vorstandsmitglied benannt, das die digitale Transformation vorantreibt und für deren Erfolg verantwortlich ist. Derselbe Topentscheider steuert gleichzeitig die erforderlichen organisatorischen Anpassungen, um das Beste aus den digitalen Investitionen herauszuholen. Wenn eine Person für beide Aktivitäten zuständig ist, erhöhen sich die Erfolgschancen.
03. Projekte auswählen, die Menschen zusammenbringen
Priorisieren Sie digitale Initiativen, die funktionsübergreifende Zusammenarbeit fördern.
DACH-Champions nutzen ihre Budgets vor allem für Projekte, die funktionsübergreifende Zusammenarbeit erfordern und entlang der gesamten Organisation finanziert und realisiert werden.
04. Kompatible Lösungen sicherstellen
Machen Sie keine Kompromisse bei der Interoperabilität Ihrer Plattformen.
DACH-Champions harmonisieren verschiedene Technologieplattformen in der Cloud und stellen sicher, dass sie nahtlos ineinandergreifen und optimale Ergebnisse liefern. Sie sorgen dafür, dass ihre digitalen Plattformen gut zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren.
05. Einheitliche Regeln festlegen
Definieren Sie verbindliche Standards für die IT- und OT-Governance.
Funktionsübergreifende Zusammenarbeit gelingt am besten, wenn alle Teams über die nötige Technologie und die Kompetenzen zur Datenanalyse verfügen.
Funktionsübergreifende Zusammenarbeit ist weder ein Ziel noch ein Mittel zum Zweck. Vielmehr sollte sie ein zentrales organisatorisches und strategisches Gebot für Führungskräfte sein, die die digitale Transformation vorantreiben wollen. Die effektive Zusammenarbeit über funktionale Grenzen hinweg reduziert nicht nur unnötigen Aufwand und Kosten. Sie führt auch zu messbaren Renditen.
Wenn sich Unternehmen weiterhin nur darauf konzentrieren, wie sich mit Digitaltechnologien die digitale Transformation beschleunigen lässt, dürfte die funktionsübergreifende Zusammenarbeit zu kurz kommen. Diese stufen die Champions aber als elementar wichtig ein. Neben Effizienz und Produktivität wird die funktionsübergreifende Zusammenarbeit ein immer bedeutenderes Erfolgsbarometer in schwierigen Zeiten.
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In den Monaten Januar und Februar 2020 haben wir mehr als 1.500 Führungskräfte aus globalen Unternehmen befragt, davon rund 150 aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz).
In der Umfrage baten wir die Führungskräfte, ihren Unternehmensnamen sowie die Investitionen anzugeben, die sie in die digitale Transformation wichtiger Geschäftsfunktionen getätigt haben. Zudem haben wir Daten gesammelt, wie sich diese Investitionen auf die Kosten und das Umsatzwachstum ausgewirkt haben. Die Ergebnisse haben wir mit öffentlich verfügbaren Finanzinformationen verglichen: So konnten wir analysieren, inwieweit sich der funktionsübergreifende Wettbewerb negativ auswirkt. Die von uns ermittelten „Champions“ haben zwischen 2017 und 2019 zwei Kriterien erfüllt: