Empathie ist für gutes Design von grundlegender Bedeutung, denn sie ermöglicht ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden und damit die Entwicklung passender Produkte und Dienstleistungen, Interaktionen und Nutzeroberflächen. Aber: Wenn es um gesellschaftliche Streitthemen geht, fällt es den Unternehmen naturgemäß schwer, allen Parteien die gleiche Empathie entgegenzubringen.
Entgegengesetze Meinungen darüber, wie man am besten mit den Problemen der heutigen Zeit umgehen sollte, können zu Druck, Spaltung und mangelnder Teilhabe führen – und dazu, dass Unternehmen und einzelne Mitarbeiter irreführende Geschichten über sich selbst erzählen, was sie anfällig für Kritik macht.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, können Unternehmen zwei Wege einschlagen. Die erste Option besteht darin, den Fokus von der Gesamtgesellschaft auf kleinere Untergruppen zu verengen. Das beginnt damit, Themen zu priorisieren, die ihrem Purpose am nächsten kommen, und das eigene Handeln daran auszurichten. Die zweite Option besteht in dem Versuch, die Polaritäten zu managen. eBay beispielsweise half kleinen Unternehmen, die einen monatelangen Shutdown sonst nicht überlebt hätten, mit einem Accelerator-Programm und einer kostenlosen E-Commerce-Plattform.
Die zunehmende Bedeutung von Design Thinking hat im Lauf der Jahre dazu geführt, dass wir Empathie mit bloßem Zuhören gleichsetzen und schnell einen Haken unter das Thema setzen. Doch Empathie bedeutet mehr, als ein offenes Ohr zu haben, und sie ist auch keine einmalige Übung. Empathie ist vielmehr eine Haltung. Das bedeutet: Designer müssen nicht einfach nur Produkte gestalten, sondern auch mit Kommunikationsexperten zusammenarbeiten, um zu verstehen, wie sie die Markenerzählung aufnehmen und mit welchen Tools sie diese bereichern können.