Kanalwechsel: Den digitalen Handel priorisieren
Wie Sie die Auswirkungen von COVID-19 auf Mensch und Geschäft meistern
31.03.2020
Wie Sie die Auswirkungen von COVID-19 auf Mensch und Geschäft meistern
31.03.2020
COVID-19 hat sich in kürzester Zeit zu einer globalen Krise entwickelt. Regierungen und Unternehmen sind aufgefordert, Sofortmaßnahmen zum Schutz von Bürgern und Mitarbeitern zu treffen.
Selbstquarantäne. Social Distancing. Unklare Infektionswege. Diese Begriffe sind mit der globalen COVID-19-Pandemie alltäglich geworden. Neue Verhaltensweisen und Gewohnheiten sind entstanden, die wohl bleiben werden, wenn die Krise längst vorüber ist.
Verbraucher haben Angst – nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch vor wirtschaftlichen Folgen.
Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind zwar noch nicht vollständig abzusehen. Klar ist aber: Sowohl B2C- als auch B2B-Unternehmen tun sich schwer damit, die akuten und notfallbedingten Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen.
Besonders trifft es jene Unternehmen, die digitale Verkaufskanäle bisher als sekundär betrachtet haben und nun jeden Teil ihres Geschäfts auf eine neue, digitale Realität umstellen müssen. Sie haben die Chance, sich jetzt voll auf digitalen Handel zu fokussieren, bestehende Angebote zu erweitern und neue Dienstleistungssegmente zu entwickeln.
Auf diese Weise können sie ihren Umsatz steigern, neue Kunden gewinnen und den Wechsel zu digitalen Kanälen vorantreiben. Doch ob das gelingt, hängt davon ab, ob diese digitalen Kanäle ausreichend skalierbar sind und auch größerem Ansturm standhalten.
Unternehmen müssen schnell reagieren, um diese Chance zu nutzen: Sie müssen ihre Systeme auf eine stärkere Belastung einstellen und die nötigen Maßnahmen ergreifen. Folgende Sofortmaßnahmen sind jetzt wichtig:
Innerhalb von 24 Stunden
Analyse von Kunden und Kanälen
Schnelle, funktionsübergreifende Bewertung aktueller Probleme, des neuen Kundenverhaltens sowie der Schwierigkeiten in der Wertschöpfungskette.
Identifizieren Sie die entscheidenden Mitarbeiter, die Antworten zu Fragen entlang der Wertschöpfungskette geben können.
Innerhalb von 72 Stunden
Produktstrategie und Priorisierung
Priorisieren und gruppieren Sie Probleme und Chancen Ihrer Produkte. Identifizieren Sie neue Muster durch Kundenanalysen. Eine Online-Marktplatz-Strategie sollte bereits stehen, das Audit der Lieferkette abgeschlossen und mögliche Technologie-Partnerschaften ermittelt sein.
Innerhalb von 5 Tagen
Einsetzen der Produktteams
Abschluss des Pilotplans am Ende des ersten Wochensprints. Ausrollen eines Minimum Viable Products (MVP) in den anfänglich definierten Kanälen mit den nötigsten Funktionen, um die Auslastung des Systems zu testen.
Identifizieren Sie den Marketingbedarf, um Awareness und Nachfrage zu erzeugen.
Innerhalb von 14 Tagen
Optimierung
Datenauswertung des Minimum Viable Products basierend auf ersten Kundenreaktionen und auf der Belastung der bestehenden Lieferkette oder Systeme.
Sie sollten jetzt bereits Abhängigkeiten ermittelt und diese optimiert haben. Bereiten Sie sich auf den vollständigen Produktstart am Ende von Sprint 2 vor.
Als Nächstes
Skalierung & Sprints
Skalieren Sie das erfolgreich gestartete Pilotprodukt/den Pilotkanal.
Starten Sie mit dem nächsten Sprint auf Basis der priorisierten Anforderungsliste.
Drei Maßnahmen für heute und morgen
Die COVID-19-Pandemie beschleunigt den Umschwung hin zum digitalen Handel enorm. Unternehmen sind gezwungen, ihre Strategien zu hinterfragen und sogar neu zu erfinden, wenn sie neue Marktchancen ergreifen und sich ihren Anteil an neuen digitalen Kundensegmenten sichern wollen.
BERUHIGEN
Wie BERUHIGE ich meine Kunden und Mitarbeiter in diesen unsicheren Zeiten?
STABILISIEREN
Wie STABILISIERE ich das digitale Geschäft durch reibungslose Transaktionen und durch das Abdecken von Nachfragespitzen?
UMGESTALTEN
Wie GESTALTE ich meine Produkte, Services und Märkte um und baue neue Partnerschaften und Ökosysteme auf, um neue Kunden zu gewinnen und die bestehenden Kunden zu halten?
Nie gab es eine solche Unsicherheit bei so elementaren Fragen: Was kann ich noch wo kaufen – und wie? Kunden sind verunsichert darüber, bei welchen Händlern sie kaufen sollten, ob der Preis angemessen ist und sogar, ob sie ihren Grundbedarf noch decken können.
Also wenden Kunden sich Unternehmen zu, die vertrauensvoll und transparent sind und sich einem eindeutigen Purpose verschrieben haben.
Diese Prinzipien gelten über alle Kundenkanäle hinweg und für Einzelhändler ebenso wie für B2B-Unternehmen. Sie beeinflussen auch, wie Unternehmen mit ihren Distributoren arbeiten, mit dem Großhandel oder mit produzierenden Direktlieferanten.
Wer diese Qualitäten als Unternehmen bieten kann, baut einen differenzierten Kundenservice auf, wird relevanter für bestehende und neue Kunden und ist enger mit ihnen vernetzt – dauerhaft.
01. Überprüfen Sie Ihre Mitarbeiter- und Kundenrichtlinien mit Blick auf Markenversprechen und -werte.
02. Stellen Sie mit den Führungskräften eine einheitliche Kommunikation sicher
03. Erkennen Sie Chancen, Schlüsselgruppen gezielt zu unterstützen
04. Führen Sie ein Audit Ihres Einkaufsprozesses durch, um zu gewährleisten, dass er zu Ihrer Marke passt
05. Schaffen Sie eine Infrastruktur, um Kunden zuzuhören
Denken Sie an die enorme Nachfrage beim letzten Cyber Monday. Und jetzt stellen Sie sich vor, so sähe bis auf Weiteres jeder Tag aus. Die Forscher des US-Landwirtschaftsministeriums haben 2018 gezeigt: In den USA entfallen 54 Prozent der gesamten Ausgaben für Lebensmittel auf Essen, das außer Haus konsumiert wird.
Inzwischen haben Cafés, Restaurants, Bars und Hotels allerdings geschlossen und Fluglinien den Betrieb fast eingestellt. Einen Großteil der Nachfrage werden nun Einzelhändler abdecken müssen, und zwar online. So sieht die Realität aus in einer Zeit der Massenquarantäne und unvorhersehbarer Warenverfügbarkeiten. Der Onlinehandel boomt wie nie. Das ist natürlich eine Wachstumschance, es besteht die Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und den Kanalwechsel Richtung online voranzutreiben. Doch das setzt voraus, dass die digitalen Kanäle und Fähigkeiten entsprechend skalierbar und stabil genug für den Ansturm sind. Unternehmen müssen sich schnell umstellen und ihre Systeme müssen erhöhte Lasten verkraften können.
01. Bauen Sie eine virtuelle Steuerzentrale auf
02. Prüfen Sie die UX aus Sicht des Kunden
03. Messen Sie den ROI (Return on Investment), um den Kanalmix zu optimieren und Investitionen umzuschichten
04. Machen Sie Ihre Lieferkette und Kennzahlen transparent
Läden haben geschlossen, Lieferketten sind ins Wanken geraten. Damit gelten nun auch völlig andere Regeln für Warenwirtschaft und Inventarisierung. Erfahrungswerte darüber, was sich online und was sich offline besser verkauft, sind überholt. Unternehmen bleiben auf einem Großteil Ihres Ladeninventars sitzen und müssen nun Wege finden, um schnell onlinefähig zu werden.
Wer schon früher auf digitale Verkaufswerkzeuge gesetzt hat, wird es nun wahrscheinlich leichter haben, sich auf die neue Wirtschaftsordnung einzustellen. In der gilt die Devise "Digital first". Wer bislang nur kleine Vorstöße ins Digitale unternommen hat, steht vor größeren Umwälzungen. Klassische Auktionshäuser für Autos beispielsweise schließen, während Online-Auktionen zum neuen Standard werden. Selbst in Märkten mit geringem Volumen verzeichnen die Unternehmen Zuwächse, die digital vorbereitet sind.
Viele Unternehmen müssen jetzt handeln. Vor allem B2B-Unternehmen, die sich bislang nur wenig auf digitalen Vertrieb konzentriert haben.
01. Bauen Sie ein virtuelles Geschäft mit passendem Sortiment auf
02. Prüfen Sie die Auslastung Ihrer Mitarbeiter, um Kapazitäten und Fähigkeiten mit den neuen Bedarfen in Einklang zu bringen
03. Aktualisieren Sie umgehend Ihre digitalen Inhalte
04. Analysieren Sie Ihre Preis- und Rabattstruktur, um Aktionsangebote über Schlüsselkunden und Regionen hinweg zu optimieren
05. Führen Sie fertige Lösungen ein, um Ihre Waren schnell online zu vertreiben und machen Sie das Web zum Hauptvertriebskanal
06. Erweitern Sie Ihr Netzwerk an Distributionspartnern
07. Denken Sie über multimediale Möglichkeiten nach