STUDIE
Technology Vision 2025
Der Weg zur Autonomie: Ist Vertrauen die Grenze der grenzenlosen Möglichkeiten von KI?
10 Minuten Lesezeit
7 Januar 2025
STUDIE
Der Weg zur Autonomie: Ist Vertrauen die Grenze der grenzenlosen Möglichkeiten von KI?
10 Minuten Lesezeit
7 Januar 2025
Mit unseren Technologietrends erforschen wir, was passiert, wenn KI im Zentrum der Unternehmenstechnologie autonom agiert, im Namen Ihrer Marke Entscheidungen trifft, in Roboterkörpern existiert und im Namen der Mitarbeitenden Kooperationen bildet.
* Die im folgenden genannten Daten beziehen sich auf die Studienergebnisse für Deutschland.
Unternehmen erleben eine Zeit des Übergangs, die Generationen prägen wird: den binären Big Bang. Als die Grundlagenmodelle die Grenzen natürlicher Sprache hinter sich ließen, begann ein Wandel in unseren Technologiesystemen: wie wir sie entwickeln, verwenden und wie sie funktionieren. Sie gehen an die Grenzen von Software und Programmierung, vervielfachen digitalen Output von Unternehmen und Innovation wird enorm beschleunigt. Wir befinden uns heute an der Schwelle zu mehr Vielseitigkeit, Abstraktion und Autonomie in unseren Technologiesystemen als je zuvor. Die Entscheidungen, die Unternehmen heute treffen, werden tiefgreifende Auswirkungen darauf haben, was sie über das nächste Jahrzehnt hinweg erreichen können.
Zukunftsorientierte Unternehmen nutzen bereits diese Übergangszeit, um ihr künftiges Wachstum zu sichern. Entscheidend ist, über die unmittelbaren KI-Anwendungen hinaus, den tiefgreifenderen Wandel in allen Grundlagen der Technologie zu begreifen. Agenten zum Beispiel erweitern Software nicht nur, sondern sie verändern sie grundlegend. Es gibt KI-Funktionen, die es Benutzer:innen ermöglichen, allein über natürliche Sprache mit komplexer Software zu interagieren. Es existieren Co-Piloten zur Kodierung, die die Effizienz von Entwicklung transformieren.
Während dieser Übergangszeit sehen wir, wie sich drei Säulen der Technologie von morgen bilden: Vielseitigkeit, Abstraktion und Autonomie. Vielseitigkeit reduziert Kosten und Zeitaufwand für die Entwicklung digitaler Systeme. Abstraktion bedeutet, Technologie zu demokratisieren und mehr Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Autonomie verspricht eine Zukunft aus reibungslos funktionierenden, absichtsorientierten Systemen, erfordert allerdings auch einen radikal neuen Ansatz bei der Entwicklung und dem Trainieren von Systemen.
Der fortschreitende Wandel in der Technologie führt zu einer Umkehr der konventionellen Normen. Einige Apps entwickeln sich von einer Ansammlung von Tools und Funktionen, auf die Benutzer:innen zugreifen können, zu Plattformen, auf denen Agenten stellvertretend für Menschen Tools und Funktionen verwenden. Im Zuge der Weiterentwicklung dieser Funktionen stellt sich nun die Frage: Ergeben Apps, wie sie heute entwickelt werden, noch Sinn oder werden Agenten in Zukunft direkt genutzt? Dieser „binäre Big Bang“ macht viele unserer grundlegenden Annahmen über digitale Technologie überflüssig und bietet uns die einzigartige Gelegenheit, den Wettbewerb neu zu gestalten und zu revolutionieren.
56%
der Führungskräfte geben an, dass KI-Agenten die Flexibilität ihrer digitalen Architektur verbessern würden, während 54 % der Befragten mehr Innovation nennen.
74%
der Führungskräfte stimmen zu, dass KI-Agenten die Art und Weise, wie ihr Unternehmen digitale Systeme entwickelt, umgestalten werden.
78%
der Führungskräfte stimmen zu, dass digitale Ökosysteme in den nächsten 3 bis 5 Jahren sowohl für KI-Agenten als auch für Menschen geschaffen werden müssen.
Um die Leistungsfähigkeit autonomer Systeme verantwortungsvoll nutzen zu können, müssen Unternehmen eine robuste Überwachung und strategisches Training umsetzen. Dazu gehört die Verfolgung des Datenzugriffs, der Ausrichtung und der Ausgabequalität von Systemen und die Erstellung klarer Steuerungs- und Kommunikationspläne, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken. Darüber hinaus ist es entscheidend, diese Systeme so zu trainieren, dass sie auf Grundlage von erklärbaren Prozessen fundierte Entscheidungen treffen. Unternehmen, die aktuell Agenten einsetzen, sollten Feedback-Schleifen definieren, die gewünschte Ergebnisse verstärken. Diejenigen, die einen langsameren Ansatz verfolgen, sollten diese Interaktionen proaktiv planen, um zukünftige Schulungen und die Geschäftsziele aufeinander abzustimmen.
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Sie bereiten sich noch auf den Start vor?
Sie wollen Schritt für Schritt vorgehen?
Wenn Unternehmen also generative KI in Kundeninteraktionen integrieren, ergibt sich eine zentrale Frage: Welche Persönlichkeit hat Ihre KI? Wo generische Agenten zu einem langweiligen Kundenerlebnis führen und die Markenidentität schwächen könnten, bietet personifizierte KI eine Lösung, die Agenten Persönlichkeit verleiht und Kundenbeziehungen ermöglicht, die bisher nicht vorstellbar waren.
Die Herausforderung besteht darin, digitale Vertreter aus der Masse hervorstechen zu lassen, während die Kundenerfahrung autonomer wird. Durch die zunehmende Nutzung von – häufig generischen – Chat-Plattformen und Agenten von Drittanbietern riskieren Unternehmen, die Einzigartigkeit ihrer Marke zu verlieren. Was nicht heißen soll, dass Autonomie oder KI in der Kundenerfahrung keinen Platz hätten. Es ist ein Aufruf, personifizierte KI zu nutzen, um das Ausmaß und die Effizienz von KI mit dem menschlichen Aspekt der Marke und den Werten eines Unternehmens zu verbinden.
Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der ein vertrautes Gesicht Teil jeder Kundeninteraktion ist – ein personifizierter Chatbot in der Gestalt eines geliebten Maskottchens oder als Verkörperung der Persönlichkeit eines Influencers bzw. einer Influencerin. Dieser Agent ist auf den digitalen Kanälen des Unternehmens anzutreffen oder kann an Gesprächen auf anderen KI-Plattformen teilnehmen. Im Laufe der Zeit lernt er seine Kund:innen individuell kennen und baut Vertrauen auf, indem er digitale Tools nutzt und relevante Maßnahmen ergreift, um deren Bedürfnisse genau zu ihren Bedingungen zu erfüllen. Ein solcher Chatbot personalisiert Interaktionen nicht nur oberflächlich, sondern baut selbstständig Vertrauensbeziehungen auf und verwaltet Tausende von Gesprächen dieser Art gleichzeitig.
Die Bausteine dieser Vision sind bereits vorhanden. Dazu gehören KI-Agenten, Frameworks, die den Zugriff auf relevante Daten ermöglichen und die zunehmende Entwicklung personifizierter KI. Dennoch stehen Unternehmen vor der Aufgabe, diese Elemente bewusst und gezielt zu verbinden. Es ist an der Zeit, generative KI gezielt in kundenorientierten Rollen einzusetzen. Bei schlechter Umsetzung riskieren Unternehmen natürlich, den Ruf ihrer Marke zu schädigen. Aber mit der richtigen Umsetzung wäre es der Beginn einer neuen Ära der Kundenbeziehungen und des Kundenvertrauens.
83%
der Führungskräfte stimmen zu, dass ihr Unternehmen sich mit Chatbots, die alle gleich klingen, kaum von der Konkurrenz abheben kann.
70%
der Führungskräfte stimmen zu, dass ihr Unternehmen proaktiv Vertrauen zwischen personifizierter KI und ihren Kund:innen aufbauen muss.
97%
der Führungskräfte berichten, dass die Etablierung oder Erhaltung einer konsistenten Persönlichkeit für ihre KI-Agenten mit Kundenkontakt in den nächsten 3 Jahren wichtig oder sehr wichtig sein wird.
Um Vertrauen aufzubauen, ist es wichtig, dass Ihre Chatbots mit Ihrer Marke in Einklang sind. Sie müssen also deren Trainingsdaten sorgfältig überprüfen, kontinuierlich überwachen und mit KI-Expert:innen zusammenarbeiten, um klare Regeln und Grenzen zu definieren, die Wissen und Wortschatz der Chatbots einschränken. Seien Sie außerdem zurückhaltend beim Erfassen von Daten, indem Sie die Privatsphäre der Benutzer:innen respektieren, sich auf gesetzliche Vorgaben vorbereiten und transparente, anpassbare Datenschutzeinstellungen zur Verfügung stellen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Ihre KI-Interaktionen nützlich für die Kund:innen, respektvoll und auf Ihre Marke abgestimmt sind, wodurch Sie letztendlich eine vertrauenswürdige, personifizierte Marke aufbauen, auf die Nutzer:innen sich verlassen können.
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Sie fangen gerade erst an?
Sie wollen es ruhig angehen?
In der Robotik vollzieht sich eine Wende, denn Foundation Models verwandeln Roboter von linear programmierten Systemen mit einem einzigen Zweck in vielseitige Maschinen, die zu Logik fähig sind. LLMs, VLMs und Foundation Models geben Robotern immer mehr Autonomie in der physischen Welt. Sie ermöglichen ihnen, ein besseres Verständnis von Physik und ihrer Umgebung und damit ein räumliches Bewusstsein zu gewinnen, mit Menschen zu interagieren, komplexe Anweisungen zu verstehen und sichere und genaue Handlungen auszuführen. Dieser Übergang erfordert zwar die Erstellung eines darauf spezialisierten Modells, erhöht jedoch die Zahl der Use Cases und verbessert die Bedienbarkeit der Roboter. Gleichzeitig werden sie flexibler, weniger zweckgebunden und robuster.
Stellen Sie sich vor, Sie würden einen Roboter bitten, Ihnen einen Gegenstand zu bringen, und der Roboter versteht Ihre Aufforderung, identifiziert das relevante Objekt und bringt es Ihnen – und das alles ohne eine aufgabenspezifische Programmierung. Das ist jetzt möglich, da Foundation Models ein neues Kapitel in der Robotik aufgeschlagen haben und viele der Grenzen, die Roboter früher auf den Einsatz in Fabriken und Lagerhäusern beschränkt haben, allmählich verschwinden.
Darüber hinaus fördert die Entwicklung generalistischer Robotik-Software, die sich an verschiedene Aufgaben und Umgebungen anpassen kann, ein neues Interesse an Hardware für multifunktionale Roboter. Auch wenn die Hardwarekomponenten der Roboter zunehmend zweckgebundener werden, entwickeln sich die Körper, zu denen sie zusammengesetzt werden, weiter und werden multifunktionaler. Konstruktionen wie Humanoide sollen die Integration von Robotern in unsere Welt immer weiter vorantreiben und es Unternehmen in fast allen Branchen ermöglichen, physische Abläufe und Workflows umzugestalten.
Arbeiten Sie jetzt an Ihrer robotergestützten Zukunft. Während Roboter mit generalistischen Gehirnen und Körpern lernen, sich in neuen Umgebungen zu bewegen, mit den Menschen darin zu kommunizieren und Probleme autonom zu „durchdenken“, werden ihre Reichweite und ihr Einfluss enorm und schnell zunehmen. Roboter werden Ziele erreichen, die sie nie zuvor erreicht haben, und es liegt an Ihnen, Ihr Unternehmen für diese neue Welt umzugestalten.
72%
der Führungskräfte stimmen zu, dass ihr Unternehmen das Potenzial anpassbarer und intelligenter Roboter erkannt hat.
72%
der Führungskräfte glauben, dass die Kommunikation in natürlicher Sprache das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern stärken wird.
74%
der Führungskräfte stimmen zu, dass Unternehmen verantwortungsbewusste KI-Prinzipien berücksichtigen müssen, wenn Roboter in physischen Umgebungen eingesetzt werden.
Es ist verständlich, wenn man Robotern mit Sorge begegnet, vor allem wenn sie kritische Aufgaben wie Security übernehmen sollen. Um Vertrauen aufzubauen, ist Transparenz erforderlich – in Bezug auf ihre Entscheidungsprozesse, ihre Programmierung und wer die Haftung für ihr Handeln übernimmt. Setzen Sie Roboter als Co-Piloten ein, um die Erfahrungen der Mitarbeitenden zu verbessern, anstatt sie zu ersetzen. Heben Sie ihre herausragenden Kommunikationsfähigkeiten hervor und etablieren Sie ein Feedback-System, um die Zusammenarbeit mit Ihrem Team kontinuierlich zu verbessern. Wenn Sie Sicherheit, Ethik und Offenheit priorisieren, können Sie die Komplexität verantwortungsvoller KI meistern und eine harmonische Kombination aus menschlichen und maschinellen Fähigkeiten fördern.
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Sie wollen es langsam angehen?
Branchenübergreifend versuchen führende Unternehmen, die immensen Vorteile von KI, Agenten und den autonomen Systemen, die sie betreiben, zu nutzen. Dabei denkt man als einen der ersten Use Cases an Automatisierung. Doch während die Zukunft der Arbeit zweifellos von generativer KI geprägt sein wird und Mitarbeitende ihren Wert erkennen, besteht die Gefahr, dass Sorgen und Misstrauen bezüglich Umsetzung, die Akzeptanz und Potenzial der Technologie bremsen.
Die Lösung liegt in der Verbreitung generativer KI. Sie wird schnell allgegenwärtig und ermöglicht es Führungskräften, Arbeitsbedingungen zu verbessern und grundlegende Innovationen einzuführen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Top-down-Automatisierung kann generative KI ein dynamisches Zusammenwirken zwischen Mitarbeitenden und KI fördern. Durch die Umstellung von der reinen Automatisierung auf die Förderung von Autonomie und die Möglichkeit der Mitarbeitenden, ihre eigenen KI-Initiativen zu steuern, können Führungskräfte aus ihren Mitarbeitenden KI-Pionier:innen machen.
Dieser Ansatz bringt nicht nur neue Kompetenzen hervor und fördert das Engagement, sondern ist auch ein Katalysator für beispiellose Innovation. Stellen Sie sich vor, Data Science wird von Marketingspezialist:innen genutzt, um eine Idee zu validieren. Stellen Sie sich außerdem vor, eine App mit Prototypen wird von Lkw-Fahrer:innen entworfen, um die Inventarisierung reibungsloser zu gestalten. Die Möglichkeiten sind endlos, wenn Mitarbeitende die Freiheit haben, Innovationen mit KI zu entwickeln.
Durch die Verteilung von KI und die Autonomie der Mitarbeitenden können Unternehmen exponentielle Innovationen und Wachstum erzielen. Es geht darum, den Menschen zuzutrauen, den Wandel voranzutreiben, und sie zu ermutigen, mit Robotern zu arbeiten und neue Ideen eigenständig weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz geht weit über die Optimierung von Arbeitsabläufen hinaus, denn er setzt mithilfe von KI menschliches Potenzial frei und fördert eine Kultur, in der alle Mitarbeitenden Teil des Motors für Innovation und Wachstum sind.
77%
der Führungskräfte geben an, dass sie ihre Mitarbeitenden in den nächsten 3 Jahren im Umgang mit generativen KI-Tools und -Technologien weiterbilden oder umschulen müssen.
96%
der Führungskräfte gehen davon aus, dass sich die Aufgaben, die ihre Mitarbeitenden ausführen, in den nächsten drei Jahren aufgrund des Einflusses von Automatisierung, den generative KI ermöglicht, moderat oder deutlich in Richtung Innovationen verlagern werden.
71%
der Führungskräfte glauben, dass Unternehmen nur dann die Vorteile der Automatisierung, die generative KI ermöglicht, voll ausschöpfen können, wenn sie das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden in KI stärken.
Um die Leistungsfähigkeit von generativer KI schnell nutzen zu können, braucht es die Unterstützung der Mitarbeitenden. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in die Planung ein, kommunizieren Sie Ihre Innovationsziele und langfristigen Visionen klar und deutlich, und gehen Sie auf Bedenken bezüglich der Automatisierung von Aufgaben ein. Darüber hinaus müssen Sie Karrierewege neu definieren und formalisieren, klare Erwartungen stellen und Schulungsmöglichkeiten für den Aufbau von KI-Kompetenzen bieten. Dieser Ansatz wird nicht nur die Ängste der Mitarbeitenden zerstreuen, sondern ihnen ermöglichen, die Transformation voranzutreiben und in einer von KI geprägten Zukunft herausragende Leistungen zu erbringen.
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