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Studie

EU Taxonomie Implementierung und die Green Asset Ratio für Banken

5 Minuten Lesezeit

16 Dezember 2024

In Kürze

  • In unserem Sample beträgt die durchschnittliche Green Asset Ratio (GAR) 2,06%, mit einem Höchstwert von 10%

  • Private Baufinanzierungen sind aktuell der wesentliche GAR-Treiber, gemeinsam mit allgemeinen Unternehmensfinanzierungen

  • Die Prüfung technischer Kriterien stellt aufgrund mangelnder Datenverfügbarkeit generell eine Herausforderung dar

Der erste GAR-Ausweis ist ein Meilenstein für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im Zeitverlauf zeigt er den Transitionspfad einer Bank, doch offene Fragen zur Vergleichbarkeit bleiben bestehen.

— FRIEDERIKE SOENNECKEN / Managing Director, Sustainable Banking Lead – DACH

Business impact of reinvention-ready operations

2,06%

beträgt die durchschnittliche Green Asset Ratio im Sample

7,02%

beträgt die durchschnittliche Quote von taxonomiefähigem Geschäft, was als taxonomiekonform ausgewiesen wurde (E2A-Ratio)

Eindrücke aus den Berichten der Banken

Die diesjährige Berichtssaison war besonders spannend, denn zum ersten Mal wurde die GAR berichtet – ein Meilenstein der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Um zu verstehen, wie sich die Methoden für die Offenlegung weiterentwickelt haben und wie sich die Banken auf die kommenden Anforderungen vorbereiten, hat Accenture die Berichte von 50 Banken aus 15 europäischen Ländern analysiert. Diese Studie liefert sowohl eine quantitative Übersicht als auch eine tiefgehende qualitative Analyse der relevanten Fokusthemen.

Die ersten Berichte über die GAR zeigen in der Breite niedrige Werte, mit einem Durchschnitt von 2,06 %. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Banken, wobei die jeweiligen Geschäftsmodelle, geografische Faktoren und nationale legislative Rahmenbedingungen einflussreiche Faktoren sind. Kleinere Banken neigen dazu, geringere GARs aufzuweisen, während größere Banken moderate Fortschritte bei der Integration grüner Anlagen zeigen. Die größten Herausforderungen liegen in der Datenerhebung und ihrer systemgestützten Nutzung sowie der in der Interpretation der regulatorischen Vorgaben. Banken setzen daher vermehrt auf externe Datenquellen sowie auf direkten Kundenkontakt, um die für die Taxonomie erforderlichen Daten zu erheben.

Der weitere Weg der EU-Taxonomie wird klarer

Die ersten Green Asset Ratios sind zwar gering, aber sie markieren einen weiteren Meilenstein der Maturität in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Eine prall gefüllte To Do-Liste erwartet die Banken: Neben anderen regulatorischen Frameworks wie bspw. der CSRD, CSDDD, EUDR, sind in den kommenden Jahren noch weitere Ausbaustufen der EU-Taxonomie erfolgreich zu bewältigen. Mit diesem Jahr werden bspw. die vier weiteren Umweltziele Wasser- und Meeresschutz, Kreislaufwirtschaft, Umweltverschmutzung und Biodiversität iterativ in das Reporting eingeführt. Außerdem wird die Ablösung der NFRD auf die CSDR ab dem FY2024 dafür sorgen, dass graduell immer mehr Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet werden, und somit auch ein immer größeres Datenvolumen zu managen ist.

Ein skalierbares Datenmanagement per digital core wird also zum zentralen Erfolgsfaktor: Banken erproben hierfür bereits externe Tools und priorisieren die Akquise der erforderlichen Daten mit dem Ziel einer effizienten und langfristig tragfähigen Dateninfrastruktur. So wird ein langfristig automatisiertes Reporting enabled, was zahlreiche Benefits mit sich bringt: Kreieren einer breiten und verlässlichen Datenbasis, dadurch präzisere Bewertung des eigenen Geschäfts, eine langfristig aussagekräftigere GAR und darüber hinaus auch das Freisetzen von Ressourcen durch die Reduktion manueller Aufwände.

WRITTEN BY

Friederike Soennecken

MANAGING DIRECTOR – SUSTAINABLE BANKING LEAD DACH

Wolfram Wendebourg

Managing Director – Global Sustainable Banking Group

Sophie-Therese Rieke

CONSULTANT – SUSTAINABLE BANKING