STUDIE
Europas KI-Zukunft
Branchen erfinden sich für die Zukunft neu
10 Minuten Lesezeit
25 Juni 2025
STUDIE
Branchen erfinden sich für die Zukunft neu
10 Minuten Lesezeit
25 Juni 2025
In dem Bericht „The Future of European Competitiveness“ (Die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit) schlug der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, Alarm hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage Europas. Die Suche nach Lösungen ist angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen noch dringlicher geworden.
Ein zentrales Thema dabei ist die Produktivität. Im Jahr 1996 war die Produktivität europäischer und US-amerikanischer Arbeitnehmer:innen gleich. Europäische Arbeitnehmer:innen erreichen heute nur noch 76 Prozent der Produktivität ihrer US-amerikanischen Pendants. Die Hauptursache sind stetige Unterinvestitionen in Zukunftstechnologien.
KI ist kein Allheilmittel, aber sie kann sehr leistungsfähig sein. In Kombination mit menschlichem Fachwissen bietet KI einen klaren Weg zur Produktivitätssteigerung und größerer Widerstandsfähigkeit – beides unerlässlich, um die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ziele Europas zu erreichen.
56 %
der großen europäischen Unternehmen haben noch keine transformativen KI-Investitionen skaliert.
46 von 100
beträgt der durchschnittliche KI-Reifegrad europäischer Unternehmen.
200 Mrd. EUR
potenzieller Mehrertrag europäischer Unternehmen durch Ausbau ihrer Kompetenzen im Bereich der KI.
48 %
der größten europäischen Unternehmen haben eine strategische Wette auf KI abgeschlossen – genauso viele wie ihre US-Mitbewerber.
31 %
von kleineren Wettbewerbern haben das ebenfalls getan.
Maßnahmen einzelner Unternehmen werden Europa nur bis zu einem bestimmten Grad voranbringen. Um die regionalen Standards anzuheben und das Potenzial der KI auszuschöpfen, sollten europäische Entscheidungsträger:innen Folgendes tun:
1. Unterstützung kleinerer Unternehmen zur Verbesserung ihrer KI-Kompetenzen
2. Förderung eines eigenständigen europäischen KI-Ökosystems
3. Ausarbeitung einer koordinierten Industriestrategie
Der zweite Teil dieses Berichts befasst sich eingender mit diesen zehn wichtigen europäischen Branchen
| Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung | Industrielle Fertigung |
| Automobil | Life Sciences |
| Banken | Öffentliche Verwaltung |
| Konsumgüter und Dienstleistungen | Telekommunikation |
| Energie | Versorgungsunternehmen |
Für jede davon untersuchen wir, wie weit die Adaption von KI fortgeschritten ist und ermitteln branchenspezifische Herausforderungen und Chancen. Erfolgsgeschichten zeigen, wie weltweit führende Unternehmen in der Region das Potenzial von KI nutzen.
In den kommenden Jahren wird der Wachstumskurs maßgeblich davon geprägt sein, wie Europa die doppelte Herausforderung – einer sich wandelnden geopolitischen Lage einserseits und der Maximierung des Potenzials von KI andererseits – meistert. Die heutigen Herausforderungen bieten auch eine Chance, die Agenda für regionale Wirtschaftsreformen voranzutreiben. Größere Unternehmen müssen KI schneller einführen – und kleinere müssen ihrem Beispiel folgen.
Jetzt ist es an Europa, mit gutem Beispiel voranzugehen – indem es Ideen Taten folgen lässt und ein widerstandsfähiges, integratives und innovatives KI-Ökosystem schafft. Und zwar eines, das seine Autonomie schützt, neue Arbeitsplätze schafft, lokale Talente fördert, das Wirtschaftswachstum ankurbelt und die Identität und Werte der Region im digitalen Zeitalter bewahrt.