STUDIE
Powered for Change
Gemeinsam handeln, um Wachstum und Dekarbonisierung für alle zu erreichen
5 Minuten Lesezeit
31 Oktober 2023
Wir befinden uns auf halber Strecke zwischen der Unterzeichnung des Pariser Abkommens und dessen ersten entscheidenden Zielmarken im Jahr 2030. Auch wenn seit 2015 vieles erreicht wurde, gab es bei der Schwerindustrie nur wenige Fortschritte.
Warum ist es so wichtig, die Dekarbonisierung der Schwerindustrie zu beschleunigen? Die Welt ist abhängig von fünf energieintensiven Branchen: Stahl, Metallverarbeitung und Bergbau, Zement, Chemie sowie Güterverkehr und Logistik. Ihre Produkte und Dienstleistungen gehen in die Lieferketten aller anderen Branchen ein. Ebenso wie ihre Emissionen. Aus den Emissionsbereichen Scope 1 und 2 der Schwerindustrie wird bei deren Kunden der Emissionsbereich Scope 3. Scheitert die Dekarbonisierung der Schwerindustrie, scheitert auch die aller anderen.
Wenn wir das Problem verstehen, können wir eine Lösung entwickeln. Kern dieses Problems ist der Teufelskreis der Tatenlosigkeit. Wenn es uns gelingt, diesen gemeinsam in eine positive Handlungsdynamik umzukehren, könnten wir innerhalb von nur drei Jahren die Grundlage für neue ökonomische Wege und einen geordneten Übergang zu Netto-Null schaffen.
Investitionen und Innovation können die Kosten der Dekarbonisierung potenziell senken. Diese Investitionen finden jedoch nicht in dem Maße und dem Tempo statt, die für Netto-Null notwendig wäre. Der Grund dafür: Entlang der Wertschöpfungskette wird nicht gemeinsam daran gearbeitet. Wir beobachten aktuell isolierte Ansätze, bei denen sich die Führungskräfte auf ihre eigenen Organisationen konzentrieren, anstatt aktiv die Zusammenarbeit über die ganze Wertschöpfungskette hinweg zu suchen.
Daraus resultiert ein Investitionsstillstand, in dem alle Parteien darauf warten, dass sich die andere zuerst bewegt. Das Erreichen der Netto-Null-Ziele muss ein kollektives Unterfangen sein, das mit der Kooperation zwischen Schwerindustrie, Öl-, Gas- und Energieunternehmen und ihren Kunden entlang der Lieferkette beginnt.
5%
der Öl-, Gas- und Stromversorger erwarten, dass sie noch vor 2043 von der Dekarbonisierung ihres eigenen Unternehmens dazu übergehen werden, die der Schwerindustrie zu unterstützen.
63%
der Führungskräfte in der Schwerindustrie sind der Meinung, dass die vorrangigen Dekarbonisierungsmaßnahmen vor 2030 wirtschaftlich nicht attraktiv sind.
95%
der Führungskräfte in der Schwerindustrie denken, dass es über 20 Jahre dauern wird, bevor Netto-Null-Produkte preisgleich mit CO2-intensiven Alternativen angeboten werden können.
80%
der Führungskräfte in der Schwerindustrie glauben, dass in 5-10 Jahren ein Preisaufschlag von 20 % bei CO2-armen Produkten notwendig ist, um mit CO2-reichen Alternativen wettbewerbsfähig zu sein.
Es gibt einen Weg zur Dekarbonisierung der Industrie. Durch Zusammenarbeit kann die Industrie das notwendige Vertrauen schaffen, um Investitionen und Innovationen freizusetzen und Kosten zu senken.
Damit dies gelingt, muss sich die Industrie auf die Beseitigung einiger schwieriger Hürden für die Dekarbonisierung fokussieren.
Wenn die Schwerindustrie in den nächsten drei Jahren den Hebel an diesen Hürden ansetzt, schlägt sie den richtigen Weg zur Dekarbonisierung und weltweiten Beschleunigung der Netto-Null-Zielerreichung ein.
Drei voneinander abhängige Schritte können der gesamten Industriebranche helfen, von einer Abwärts- zu einer Aufwärtsdynamik zu kommen.
Aufgrund der Untersuchungen wurden Empfehlungen für verschiedene Segmente der industriellen Wertschöpfungskette erarbeitet:
Um besser zu verstehen, welche Möglichkeiten und Maßnahmen eine Wirkung erzielen, haben wir intensive Untersuchungen durchgeführt:
Basierend auf diesen Schritten, wird mit Powered for Change ein mutiger Drei-Jahres-Aktionsplan zur Beschleunigung der Dekarbonisierung vorgelegt. Er zeigt, wie wir in einer neuen Ära der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette Vertrauen wecken können. Wem das mit Erfolg gelingt, wird in den nächsten Jahrzehnten einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil haben.